cover bs 50

 

Autor: Leif Gerrit Artkämper

Erscheinungsjahr: 2020

Seiten: 296 S.

ISBN: 978 3 86293 551 2

   29,00 incl. MwSt.


Das dem Erziehungsgedanken unterworfene Jugendstrafrecht weist einige prozessuale Besonderheiten auf. Ob und wie diese sich auf das Verständnis der delinquenten Jugendlichen auswirken, wurde durch eine empirische Studie erforscht. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden zwölf Prozessbeobachtungen durchgeführt und nach der Hauptverhandlung die jugendlichen Angeklagten anhand eines leitfadengestützten Interviews befragt.
Die Untersuchung ergab, dass die Realisierung des Erziehungsgedankens bei allen Jugendlichen in manchen – zum Teil wesentlichen – Punkten bereits am Verstehen scheitert. Dies führt in einigen Verfahren dazu, dass die Verteidigungsfähigkeit des Jugendlichen deutlich eingeschränkt ist. Des Weiteren hat die Analyse ergeben, dass nicht lediglich einzelne Rollen oder Verfahrensschritte nicht verstanden werden, sondern es divergierend ist, was der Jugendliche versteht und was er nicht versteht; dies scheint kein Problem einzelner Verfahrensschritte zu sein, sondern ein breit angelegtes und systemimmanentes Problem darzustellen.

Leif Gerrit Artkämper wurde 1991 in Witten geboren. Nach dem Abitur studierte er ab 2011 Rechtswissenschaften in Bochum. Seit dem Ersten Juristischen Staatsexamen im Jahr 2017 hat er bis 2020 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum gearbeitet. Sein Referendariat absolviert er seit 2020 in Dortmund.